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3 Gründe, warum man Schüler nicht geschlechter-getrennt voneinander unterrichten sollte

Ein Kommentar zu den Aussagen der Präsidentin der Kultusministerkonferenz (Artikel vom Spiegel HIER), dass man Jungen und Mädchen in bestimmten Fächern wie Mathematik oder Naturwissenschaften getrennt voneinander unterrichten sollte.


Ich finde es mittlerweile mehr als nur erschreckend, wie schnell sich Bildung in Deutschland ändert. Gefühlt gibt es jedes Jahr oder spätestens nach jeder PISA-Studie neue Pläne, um Unterricht zu "verbessern". Wirklich Zeit für eine Entfaltung und Wirkung dieser sog. Reformen wird aber nicht gewährt.

Hier meine 3 persönlichen Gründe, warum man nicht geschlechter-getrennt, wohl aber geschlechtsspezifisch unterrichten sollte:

1. Man glaubt es kaum, aber junge Menschen lernen nicht nur von Erwachsenen, sondern auch von Mitschülern. Ihnen in bestimmten Fächern dabei gänzlich Denkanstöße oder sogar Ideen des anderen Geschlechts vorenthalten zu wollen, ist mehr als nur fragwürdig.

2. Ob man es möchte oder nicht: Sogar Lehrer hätten vermutlich wieder einmal die Launen von oben mitzutragen. Gute Lehrer, und davon gibt es in Deutschland einige, planen ihren Unterricht geschlechtsspezifisch und geben Anreize für beide Geschlechter, sich mit einem Thema auseinander zu setzen. Warum also noch verschärfen, was eigentlich zum Job gehört?

Laut Zahlen des statistischen Bundesamtes von 2018/2019 (hier mehr) sind Anteile von Mädchen und Jungen nicht gleich in den unterschiedlichen Schularten oder in den Bundesländern. Das würde höchstwahrscheinlich darin resultieren, das der Organisationsaufwand der Stundenplanung noch ansteigen würde. Aber es könnte auch zu mehr Unterrichtsgruppen führen aufgrund der Geschlechtertrennung. Gibt es genug Lehrkräfte, um diese durchaus sehr wahrscheinlich auftretende Mehrarbeit aufzufangen? In Zeiten des Lehrermangels in Deutschland (Stand: Februar 2020): Nein.

3. Es gibt genug andere Baustellen. War nicht mal die Rede von einem Digitalpaket? Ich kenne nach wie vor etliche IT-Berufsschulen (hier lernen die, die mit Computern und Technik arbeiten in der Regel), die eine so gute IT-Infrastruktur bzw. so gutes Netz haben wie ein Betonhaus mitten in einem Wald. Selbst Microsoft hat den Support von Windows 7 eingestellt, ist wohl aber in Schulen noch nicht bekannt. Vielleicht sollte man lieber erst einmal Baustellen abschließen, bevor man die Bildungslandschaft noch mehr aufreißt, um eine Operation am offenen Herzen durchzuführen.

Was denkt ihr über eine Geschlechtertrennung in bestimmten Fächern in deutschen Schulen? Habt ihr selbst Erfahrungen gesammelt?

Euer

GameMaking-education-loving Dizzy

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