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Jagd auf die Mathematik: Was Bären und Cowboys mit Zahlen am Hut haben


Hallöchen an alle miteinander!


Vor nicht allzu langer zeit habe ich einen deutschen Artikel bei GamePro (HIER in ausführlicher Länge) über Red Dead Redemption Online gelesen, bei dem der Wildtierschwund unter die Lupe genommen worden ist. Besonders der Punkt, dass die Spawnrate schuld sein könnte, dass es einfach zu wenig Nachschub gibt, hat mich sofort an mein Studium erinnert und an eine Schulstunde erinnert, die ich diesbezüglich mal entworfen habe.


Interessant hierbei ist besonders, dass sowohl Chemie als auch die Mathematik in engen Bahnen miteinander verknüpft sind. Der Chemiker Alfred Lotka und der Mathematiker Vito Volterra haben nämlich beide recht unabhängig an sog. Populationsdynamiken geforscht. So ist z.B. dem Herrn Volterra die Frage gestellt worden, warum im Atlantik während des 1. Weltkrieges mehr Raubfische von Fischern gefangen worden sind.


Die Ergebnisse beider Forscher sind als Lotka-Volterra-Regeln in die Geschichte eingegangen und könnten in unserem Beispiel eigentlich folgendes Szenario im Spiel beschreiben:


1. Die Spieler sind die Räuber, das Wildtier die Beute.

2. Die Spawnrate beschreibt die "Geburtenrate" der Tiere.

3. Jeder Räuber erledigt bei Kontakt die Beute.


Nehmen wir an, dass es zuerst einen Anfangsbestand an Wildtier gibt, so steigt wahrscheinlich auch die Zahl der Räuber (weil mehr Spieler sich am Wildtier bereichern wollen) an. Je mehr Räuber es gibt, desto weniger Beute gibt es, weil mehr Beute erlegt wird durch den Gamer von heute. In der Natur würde sich jetzt ein Wechsel einstellen. Wenn es wenig Beute gibt, verringern sich auch die Räuber (weil z.B. kein Essen mehr da oder schwer zu finden). Damit würde sich die Beutepopulation wieder erholen, weil je weniger Räuber es gibt, desto mehr Beute kann ungestört leben. Das wiederum würde wiederum dafür sorgen, dass es wieder mehr Räuber gibt, weil es mehr Nahrung für alle gibt. Im Idealfall würde sich also ein Gleichgewicht einstellen, welches immer wieder in die eine oder andere Richtung schwankt.

Doch wie ist das nun im Spiel? Tja...weniger Beute heißt nicht unbedingt, dass es weniger Räuber gibt, weil die Spieler als Räuber ja nicht verhungern im Spiel. Vielleicht springen einige ab, weil es zu schwer ist, was zu fangen. Aber Niemand will sich eigentlich die Einnahmen entgehen lassen oder die Challenges (wie das Elch-Jagen). Die Zahl der Räuber bleibt also weiterhin hoch, während sich die Beute nicht mehr wirklich erholen kann.


Poor Teddy

Worauf ich damit hinauswill? Auf nichts! Das ist einfach meine Interpretation der Geschehnisse in Red Dead Redemption Online. Ob es wirklich auch noch ein weiteres Umwelt-Statement der Entwickler ist? Aber ich finde es sehr cool, wie sehr mich dass doch an meine Uni-/Schulzeit erinnert hat.


Wie ist es bei euch? Was habt ihr in letzter Zeit so erlebt, was euch direkt an eure Schulzeit erinnert hat? Schreibt's in die Kommentare!


Euer


GameMaking-Mathe-mögender Dizzy

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