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Mind games: Trust me...if you can


Hallöchen alle miteinander und einen frohen Valentinstag für alle Verliebten unter euch!


Hier ist also mein erster Blogeintrag, der sich nicht mit meinem eigenen Projekt "How to become a good demon-daddy" auseinandersetzt. Ein Thema ist auch schnell gefunden gewesen. Ich möchte mich ein wenig auf Schule, Bildung und andere interessante Verknüpfungen zu Games konzentrieren.


Und heute, zum Tag der Liebe schlechthin, soll es um nichts weiter gehen als Vertrauen (in Games). Passend oder?


 

Die meisten von euch kennen Sicher den schon etwas älteren Film "The Dark Knight" mit unserem guten Freund und Psychopathen: Dem Joker (gespielt vom verstorbenen Heath Ledger). Es gibt so viele Blogeinträge zu der bekannten Schiffsszene mit den Verbrechern und Zivilisten, die das Leben des jeweils anderen Schiffes in ihrer Hand haben. Ich könnte mich nun exakt auf das Gleiche stürzen, was so viele andere schon gemacht haben und darüber ein paar Worte verlieren.


Tue ich aber nicht.


Mir reicht schon ein paar Szenen früher. Batman rast mit seinem zugegebenermaßen stylischen Bike auf den Joker zu, er gibt Vollgas. Dem Joker ist das ziemlich egal. Er bleibt einfach stehen. Bis zum letzten Moment. Dann weicht Batman doch noch aus. Glück für unseren geliebten Schurken. Doch hat das was mit Vertrauen zu tun? Natürlich! Während de sgesamten Films spielt der Joker Spiele um zu beweisen, dass die ganze Stadt bis in den Kern verdorben ist.

Auch Batman gehört zu diesen Bewohnern (Großer Spoiler: Bruce Wayne und Batman kennen sich sehr gut). Und Vertrauen ist genau das, was der Joker aufbaut bzw. zerstören will. Immer wieder zeigt er Batman, dass er nicht Halt macht. Nur wenige Szenen zuvor ist er nämlich mit einem Truck durch die Stadt gerast und hat gezeigt, dass er nicht stoppt oder vor seinem Kontrahenten ausweicht. Genau das signalisiert unserem Helden, dass sein Kontrahent nicht ausweichen wird. Simple Tricks des Jokers beeinflussen Batman's Entscheidungsfindung.


Das ganze Szenario ist übrigens eine leicht abgewandte Variante des bekannten "Chicken Game": Zwei Autofahrer fahren mit voller Geschwindigkeit aufeinander zu. Kurzfristig müssen sie sich entscheiden. Ausweichen oder nicht? Weicht niemand aus, kommt es zu einem großen Unfall. Weicht nur einer aus, ist der Andere der Sieger. Weichen beide aus, dann gewinnt Niemand. Für jeden Fahrer geht es dabei einerseits in der Regel um viel Geld, aber auch um ihre Fahrzeuge und sogar ihr Leben. Und trotzdem müssen Sie in einer Paniksituation entscheiden. Gleiches gilt übrigens auch beim sog. Flaschenhals-Prinzip:

In einer Flasche befindet sich an einer dünnen Schnur ein Geldstück. Es passt leider nur immer jeweils eins durch den Flaschenhals. Man stelle sich nun 10 Personen vor, jeder mit einer Schnur und der folgenden Aufgabe: Ziehe so schnell wie möglich die Schnur mit dem Geldstück heraus. Du hast EINE Minute Zeit. Daneben ein Ranking, denn für den schnellsten gibt es ein Preisgeld von 100 EUR, für den zweiten 80 EUR, den Dritten 60 EUR usw.. Es hat einmal eine Studie gegeben, die gezeigt hat, dass sehr oft bei diesem Spiel niemand gewinnt, weil alle der bzw. die Schnellste sein wollten. Ich finde hier ein Zitat aus Pixar's "Die Unglaublichen - The Incredibles" mehr als nur passend: "Und wenn alle Helden sind (in unserem Fall die Schnellsten), dann ist es Niemand mehr." (böses Lachen)


Heute wäre aber nicht Valentinstag ohne nicht auch etwas über die Liebe zu verlieren. Daher hier nun der romantische Kampf der Geschlechter (mehr dazu im Buch "Spieltheorie: Einführung für Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler" vom Springer-Verlag, 2013). Let's fight! Ein Mann und eine Frau (an dieser Stelle sei erwähnt, dass dies auch natürlich andere Konstellationen sein können) möchten sich auch in ihrer Freizeit über den Weg laufen. Man stelle sich die romantische Liebe Jugendlicher vor. Sie wissen nicht, was der andere macht und wollen trotzdem Zeit miteinander verbringen. Völlig unabhängig voneinander stehen sie nun vor der Entscheidung, wohin sie gehen sollen: Der Mann möchte gerne zu einem Fußballspiel (hier bitte etwas anderes nehmen, was einem als Mann gefällt), die Frau gerne ins Kino zu einem romantischen Film (immerhin ist Valentinstag). Treffen sie sich dabei gar nicht, finden das beide am schlechtesten. Beide jedoch mögen die Freizeitaktivität des anderen nicht wirklich.

Bei dem beschriebenen Szenario handelt es sich um ein sog. Koordinationsspiel. Es gibt keine psychologisch richtige Entscheidung. Wenn beide sich wirklich lieben, sollten sie dann zu der Aktivität gehen, die sie nicht mögen, aber eventuell ihren oder ihre Geliebte/n sehen? Wenn beide so denken, sitzt die Frau am Ende alleine im Stadion und der Mann alleine im Kino. Sie sehen sich nicht und sind auch noch bei der Sache, die sie nicht interessiert. Glückwunsch! That's true love! Man merkt, dass man ohne gute Kommunikation nicht weiterkommt. Es hängt wirklich von der Wahl des Mitspielers für dieses "Spiel" ab und wie gut man ihm oder ihr vertraut.


Love is in the air

 

Diese Beispiele gehören alle zur Kategorie der sozialen Dilemmas. Auch in der Schule sind solche Probleme durchaus von Bedeutung, da sie wichtig für die Wertbildung von jungen Menschen sind. Diese kleinen Spiele können bereits in der Grundschule eingesetzt werden. Man könnte z.B. Ein Problem zur Diskussion in den Raum stellen. Hier ein Beispiel:


Maik hat Geburtstag und bringt Süßigkeiten mit in die Schule. Seiner besten Freundin Janine gibt er sogar die doppelte Menge. In der Pause sieht sie jedoch, wie Maik den ganzen gesammelten Plastikmüll einfach in die Biotonne wirft. Dabei haben sie doch im Unterricht gelernt, wie wichtig die Mülltrennung ist. Was soll Janine tun? Ihren Freund verpetzen, der so großzügig zu ihr gewesen ist?


Bereits hier lässt sich erkennen, dass es sich um ein Dilemma handelt und dass es für eine richtige Wertbildung nicht immer darum geht, das Richtige zu tun. Was wäre das Richtige? Seinen Freund, der heute Geburtstag hat, das sagen? Wie wird er reagieren? Wird er beleidigt sein? Oder doch lieber nichts sagen? Aber die Umwelt! Es gibt viele Faktoren, die Einfluss auf unsere Wertvorstellung haben und das ist auch gut so.

Für die etwas älteren Schülerinnen und Schüler dürfte die Überfischung als wichtiges ökologisches Dilemma in Frage kommen:


In einem See sind eine feste, aber unbekannte Anzahl an Fischen. Es gibt 4 Fischer, die vom Fischen leben. Pro Fisch gibt es 10 Euro. Pro Jahr haben sie vier Optionen: Nichts fischen, wenig fischen (symbolisch 1 Fisch), mäßig fischen (2) oder viel fischen (3). Nach jedem Jahr erholt sich die Fischpopulation etwas zu einer festen Rate. Dann wird weiter gefischt. Wer am meisten Gewinn macht, ist der Sieger. Nach ein paar Jahren erfahren die Fischer von Forschern den Fischbestand und erkennen, dass die Fischpopulation am Aussterben ist. Sie wissen jedoch nicht, wie ihre Fischerkollegen entscheiden, also: Was tun? Nichts, wenig, mäßig oder viel fischen? Wer hat am Ende den größten Gewinn? Kann man den anderen Kontrahenten vertrauen, dass auch sie an das Wohl der Tiere denken bzw. an den Job? (Das Problem: Wenn alle immer viel fischen, wird der Fischbestand schon nach wenigen Jahren erschöpft sein und niemand kann mehr etwas fangen.)



A man must do, what a man loves...or not!


Soziale Dilemmas sind etwas Spannendes. Sehr oft werden sie genutzt, um eine eigentlich klare Entscheidungsfindung aufzuzeigen, die jedoch weniger lukrativer ist als eine andere. Man spricht hier vom sog. Nash-Equilibrium. An dieser Stelle mache ich jedoch für heute einen Cut bei diesem spannenden Thema aus der Welt der Spieltheorie.


Wie hat euch der erste Nicht-DevBlog-Eintrag gefallen? Habt ihr zu allen gezeigten Beispielen eine klare Meinung und eine vertretbare Entscheidung? Wie wichtig ist euch Vertrauen in einer Beziehung und was versteht ihr darunter?


Bleibt euch treu und vor allem gut drauf!


Euer


GameMaking-X-Faktor-liebender Dizzy

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