top of page

Von Werwölfen und anderen Schüler-Mysterien


Ein fröhliches Hallo an alle!


In einem früheren Blogpost habe ich schon über soziale Dilemmas berichtet und dass man sie gut in den Unterricht integrieren kann. Doch was macht ihr eigentlich kurz vor Weihnachten in der letzten Stunde? Wahrscheinlich nicht unbedingt an der Wertbildung arbeiten oder? Also wird in der Regel etwas gespielt. Es sollte etwas sein, was Schülerinnen und Schülern einigermaßen gefällt, aber auch nicht den größten Aufwand erfordert.


Einen Vertreter, dem ich in der letzten Zeit immer häufiger auf meinem Arbeitsweg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln begegnet bin, ist das Werwolfspiel ("Werwölfe von Düsterwald"). Viele vor allem jüngere Kinder sprechen über dieses Kartenspiel. Sie spielen es zu Hause oder sind sogar in der freudigen Erwartung, es mal wieder im Unterricht zu spielen. Doch um was geht es bei diesem Spiel eigentlich?


Dein Allerwelts-Wolf

Beim Spiel "Werwölfe von Düsterwald" geht es im Grunde um Folgende Situation: Ein kleines, abgeschottetes Dorf wird jede Nacht von Werwölfen heimgesucht. Die Dorfbewohner versuchen, den "Wolf im Schafspelz" unter ihnen (oder mehrere) zu finden und zu lynchen. Wer überlebt das Ganze?


Zu Beginn bekommt jeder Spieler eine Kart, auf der er seine Identität sieht. Diese Karte sieht nur er und niemand sonst, danach wird sie weggelegt. Ist man ein Dorfbewohner, muss man die Werwölfe finden, ist mein ein Werwolf, sollte man unentdeckt bleiben. Bei Bedarf (und den gibt es in der Regel nach 2-3 Runden) kann das Spiel um weitere Rollen (Seher, Hexe, Jäger,...) erweitert werden, die noch andere Spielweisen ermöglichen.


Es gibt einen Moderator, den Spielleiter, der durch das Spiel begleitet. Er leitet die 2 Phasen des Spiels ein: Tag und Nacht. In der Tag-Phase dürfen sich alle Spieler unterhalten und müssen versuchen, die Wölfe unter ihnen durch geschickte Kommunikation und Diskussion zu entlarven. Am Ende dieser Phase gibt es eine Abstimmung. Ein Spieler wird symbolisch "gelyncht" (er zeigt seine Identitätskarte und verlässt das Spiel) nach einer demokratischen Entscheidung.


In der nun folgenden Nacht-Phase haben alle Spieler die Augen fest geschlossen. Der Spielleiter fordert die Wölfe auf, ihre Augen zu öffnen und auf ihr Opfer für die Nacht zu tippen. Danach schließen sie ihre Augen wieder (an dieser Stelle haben in der Regel noch weitere Rollen die Möglichkeit, ihre Aktion durchzuführen). Der Spielleiter leitet zum Tag über, benennt das Opfer, welches das Spiel verlässt und seine Identität aufdeckt. Es geht weiter mit der Tag-Phase und das Ganze wiederholt sich, bis ein Sieger feststeht.


Besonders spannend macht das Spiel für mich, dass es gar nicht so einfach ist, nicht zu lügen als Werwolf und sich nicht erwischen zu lassen. Die Diskussion in der Tagesphase ist dabei für mich das eigentliche Highlight einer jeden Runde, da es hier zu teils kuriosen Anschuldigungen kommen kann. Im Schulunterricht waren es noch Aussagen wie "Du hast mit dem Fuß gestampft, du musst der Werwolf sein.", was zur allgemeinen Belustigung der Teilnehmer geführt hat. Dafür waren im Rahmen von Spielen unter Kommilitonen schon längere interessante Argumentationen zu beobachten, wo sogar Dinge aus der vorherigen Tagphase aufgegriffen worden sind.


Das erste Mal habe ich das Werwolfsspiel in der Universität in einer kleinen Gruppe kennengelernt.


Wie ist es bei euch? Was habt ihr in letzter Zeit so erlebt, was euch direkt an eure Schulzeit erinnert hat? Schreibt's in die Kommentare!


Euer


GameMaking-Mathe-mögender Dizzy

2 Ansichten0 Kommentare
bottom of page